STEALTH & DAYS
Katharina Beilstein
David Czupryn
Bernhard Holaschke
kuratiert von Sebastian Fritzsch
In seiner Malerei geht es David Czupryn um Entschleunigung. Erst durch ein eigenes Bild im Kopf des Betrachters ist sein Malprozess abgeschlossen. Die Farben fügt er wie mit einem Farbsyntheziser zusammen, wobei Malweise und Sujet in ihrer Wichtigkeit kooperieren. Er arbeitet sich an der Malerei ab, um zu täuschen, zu irritieren und seine eigene Bildwelt entstehen zu lassen. Er spielt mit Illusionen und setzt sich mit dem Wahrheitsgehalt seiner Bildwelten immer wieder neu auseinander. Dabei spielt David Czupryn mit narrativen Elementen, ohne in einer ausdrücklichen Geschichte hängen zu bleiben.
Katharina Beilsteins Objekte möchte der Betrachter unbedingt gebrauchen – das geht aber nicht. Ihre Arbeiten haben eine grosse suggestive Wirkung, da ihre von alltäglichen Gebrauchsgegenständen inspirierten Skulpturen einen Assoziationsreichtum auslösen. Die Gedanken werden vom konkreten Objekt zu immer grundsätzlicheren Fragen der Bildhauerei hingeleitet. Die Materialien die Katharina Beilstein verwendet beeinflussen ihr sehr intuitives Arbeiten: Holz, Farbe, Leder. Sie spricht eine Sprache die sonst niemand spricht. Man wird von dieser Sprache poetisch angezogen, gerät aber ins Stocken, wenn man ihre Skulpturen im vorbeigehen konsumieren will. Das funktioniert nicht, ihre Arbeiten sperren sich dagegen.
Bernhard Holaschkes Arbeiten lassen den Betrachter zwischen Nähe und Distanz hin und her schwanken. Ihn interessieren archetypische menschliche Verhaltensweisen, die er im Vorbeigehen fotografisch festhält. Brachial und zugleich romantisch wirken seine Arbeiten. Er benutzt eine bewusste Plakativität, die Unerwartetes evoziert. Dabei geht es ihm um sehr grundsätzliche Fragen nach dem menschlichen Sinn. So werden Bezüge zu einer alternativen, parallel verlaufenden Kulturgeschichte eröffnet und zu Mustern verdichtet. Muster, die jedoch immer wieder in chaotische Strukturen hinabgleiten, in einen sichtbar machenden Stealth-Modus zwischen Simulation und der vermeintlichen Realität.
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