Andreas Titzrath zeigt im Maschinenhaus der Zeche Carl seine
imaginären Portraits. Nach Ausflügen in die Landschaft
und ins große Format bestimmen diese Arbeiten seine Malerei.
Es sind Bürger, Könige, Kartoffelbauern. Am liebsten gehen
sie aus dem Haus, wenn ihnen Musik versprochen wird.
Und von der Ziegelwand des Maschinenhauses aus werden sie
die Weite genießen.
FESTLAND akustisch: Wie klänge es, wenn Disco statt auf Soul
auf die Lieder von Franz Schubert träfe? Wenn Techno sich zwar
nach perkussiv repetitiver Musik anhörte, diese aber weder digital
noch analog mit elektronischen Geräten erzeugt würde?
Oder wenn Krautrock zu seinen großartigen schamanischen
Abenteuern »into the große kosmische Musik« (Julian Cope)
aufgebrochen wäre, seine Expeditionen aber komplett mit Instrumenten
eines klassischen Streichquartetts unternommen
hätte? Wenn schließlich statt des afroamerikanischen Blues
fortan das Lied »Im kuhlen Grunde« in den digitalen Sphären
von Techno seine Kreise zöge? Um auf all diese Fragen musikalische
Antworten zu fi nden, spielt das Trio FESTLAND nun
seine neuen, noch gänzlich unveröffentlichten, sowie seine
älteren und wohl bekannten Lieder, wie etwa »Nachts bei den
Schiffen« oder »Rote Liebe«, in vollkommen ungewöhnlicher
Besetzung. Der dreistimmige Gesang der Band trifft auf Geige,
Kontrabass und diverses Klangholz. Derart reduziert, klingt
ihr rein akustisches Set »wie Minimal-Techno mit minimalem
Instrumente-Einsatz« (Ruhrnachrichten). Der digitale Sägezahn
von Techno wird geradezu wie in die sensibel und präzise ineinander
arbeitenden Räder eines mechanischen Uhrwerks, hier
von Saiten und Holz, übersetzt. Zart und karg, dennoch stets
melodiös klingen so die Lieder von FESTLAND ganz neu.