Eine Hommage an Buster Keaton
Buster Keaton durchlebte eine der erstaunlichsten Künstlerkarrieren des 20. Jahrhunderts. Schon als junger Mann beschloss er, dem amerikanischen Vaudeville-Theater den Rücken zu kehren und sich fortan dem Film zuzuwenden. Es folgte ein kometenhafter Aufstieg und so zählte Keaton neben Charlie Chaplin und Harold Lloyd bald zu den erfolgreichsten Künstlern der Stummfilmzeit. Seine Komik bestand nicht im Scheitern, sondern im Gelingen, in der Überraschung, dass etwas glückt. Zwar war er geradezu ein Meister des «pratfalls», der hohen Kunst des Stürzens, doch seine eigentliche Meisterschaft bestand darin, jede noch so vertrackte Situation unbeschadet zu überstehen und dabei sein grossartig bewegungsloses Gesicht nicht ein Mal zu verziehen. So kometenhaft der Aufstieg, so rapide war auch der Niedergang des grossen Künstlers. Woran das lag, ob am Alkohol, am aufkommenden Tonfilm oder am gefrässigen Studiosystem von MGM, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass damit die Karriere eines akribischen Arbeiters, eines Virtuosen des Slapsticks ein jähes Ende fand. Inspiriert von Keatons verblüffenden Gags und der Tragik seines Lebens schaffen Merker und Hitz einen Theaterabend, der sich als Verneigung vor dem genialen »Stoneface« versteht. Dabei greifen sie tief in die Trickkiste des Vaudeville und erkunden lustvoll die Möglichkeiten von Chaos und Anarchie. Getreu dem Motto: »Wenn es zum Schlimmsten kommt: bleib stehen. Das Gebäude, das über dir zusammenbricht, könnte dir ein Fenster offen lassen.»
»Der Titel wird nur von den beiden Protagonisten des Stücks beachtet. Das Publikum könnte ein generelles Verbot schlicht nicht einhalten – zu stark ist der Angriff auf sein Zwerchfell.«Bieler Tagblatt »Unglaublich die Präzision und Geschwindigkeit, in der Merker und Hitz einen Gag dem andern folgen lassen, der eine rechtzeitig dem Brett oder der Wand ausweicht, die der andere in Bewegung gesetzt hat, der eine durch das Fenster hinausfliegt und gleich wieder durch eine Türe zurück ist, während der andere durch ein Bild nach draussen springt und gleich wieder auf dem Dach auftaucht.«
Der Bund
Max Merker
ist freier Regisseur und Schauspieler. Er hat Schauspiel und Physical Theatre an der Folkwang Hochschule Essen studiert, sowie Philosophie und Germanistik an der FU Berlin und in Freiburg. Arbeiten am Theater Oberhausen, Stadttheater Bern, Theater Luzern, Fabriktheater Rote Fabrik Zürich, Schauspiel Düsseldorf, Städtische Bühnen Münster, Domfestspiele Bad Gandersheim, Theater Marburg. Von 2007 bis 2010 war Max Merker festes Ensemblemitglied am Theater Biel Solothurn, zuletzt als Gast.
Bieler Tagblatt
»It is unbelievable how fast and precisely Merker and Hitz present joke after joke. The one gets out of the way of the board or the wall that was put into motion by the other, the one falls out of the window and returns right after though the door while the other jumps out of a picture to the outside and reappears on top of the roof.«
Der Bund
Theater Orchester Biel Solothurn
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