Als Sohn eines Bildhauers und einer Malerin war Georges Aperghis lange zwischen den Bildenden Künsten und der Musik hin und her gerissen. Der französische Komponist griechischer Herkunft ließ sich anfänglich vor allem durch die „Musique concrète” von Pierre Schaeffer und Pierre Henry sowie durch die Experimente von Iannis Xenakis inspirieren. Seit den 1970er Jahren fand er dann seinen ganz eigenen musikalischen Stil. Seitdem war seine Devise: „Musik mit allen Mitteln”. Immer wieder geht Georges Aperghis auf die Suche nach neuen Formen der künstlerischen Zusammenarbeit, wobei nicht nur Sänger und Musiker sondern auch Schauspieler und bildende Künstler zusammen kommen. Seine Werke verbinden vokale, instrumentale, narrative und szenische Elemente in einer einzigartigen Ausdrucksform.
So erforscht Aperghis in seinen „Rezitationen” (1978) für Sopran solo zahllose Gefühle und Emotionen. In dem Konzertprogramm, mit dem die Solisten des Ensemble Musikfabrik die Reihe der Konzerte im Maschinenhaus der Zeche Carl abschließen, wird deutlich, dass auch die reinen Instrumentalwerke von Aperghis immer wieder faszinierende theatrale und verbale Elemente einschließen.
Georges Aperghis
Faux mouvement (1995)
für StreichtrioRequiem furtif (1998)
für Violine und Claves (Hyoshigi)Fuzzy-Trio (2006)
für Violine, Klavier und SchlagzeugDamespiel (2011)
für Bassklarinette soloA bout de bras (1989)
für Oboe und KlarinetteTrio (1996)
für Klarinette, Violoncello und KlavierRécitation 9 (1978)
für StimmeRécitation 14 (1978)
für Stimme
Seit seiner Gründung 1990 zählt das Ensemble Musikfabrik zu den führenden Klangkörpern der zeitgenössischen Musik. Dem Anspruch des eigenen Namens folgend, ist das Ensemble Musikfabrik in besonderem Maße der künstlerischen Innovation verpflichtet. Neue, unbekannte, in ihrer medialen Form ungewöhnliche und oft erst eigens in Auftrag gegebene Werke sind sein eigentliches Produktionsfeld. Die Ergebnisse dieser häufig in enger Kooperation mit den Komponisten geleisteten Arbeit präsentiert das in Köln beheimatete internationale Solistenensemble in jährlich etwa 80 Konzerten im In- und Ausland, auf Festivals, in der eigenen Abonnementreihe „Musikfabrik im WDR“ und in regelmäßigen Audioproduktionen für den Rundfunk und den CD-Markt. Bei WERGO erscheint die eigene CD-Reihe „Edition Musikfabrik“, deren erste CD „Sprechgesänge“ 2011 den ECHO Klassik gewann.
Alle wesentlichen Entscheidungen werden dabei von den Musikern in Eigenverantwortung selbst getroffen. Die Auseinandersetzung mit modernen Kommunikationsformen und experimentellen Ausdrucksmöglichkeiten im Musik- und Performance-Bereich ist ihnen ein zentrales Anliegen. Interdisziplinäre Projekte unter Einbeziehung von Live-Elektronik, Tanz, Theater, Film, Literatur und bildender Kunst erweitern die herkömmliche Form des dirigierten Ensemblekonzerts ebenso wie Kammermusik und die immer wieder gesuchte Konfrontation mit formal offenen Werken und Improvisationen.
Ensemble Musikfabrik wird vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt. Die Reihe „Musikfabrik im WDR“ wird von der Kunststiftung NRW gefördert.
Eine Produktion der Ruhrtriennale