the sense of sound – listen to the process
mit Frank Schulte & Oliver SchneiderDas geistige Leben steht in enger Verbindung mit der sinnlichen Erfahrung. Die Koch-Kunst mit ihren animierenden Düften und ihren „lebendigen“ Zutaten ist im Prozess und in der Ergebnisfindung ebenso komplex und inspirativ wie auch die Gestaltung von Musik. Also ein mindestens ähnlicher, wenn nicht gar strukturell verwandter Vorgang.
Die Poesie des Prozesses
In diesem Projekt arbeiten Klangkünstler und Koch parallel an einer gemeinsamen Zeit-Partitur-Rezeptur. Ihre Klang- und Garküchen sind um eine zentrale Feuerstelle herum angeordnet. Die beim Zubereiten entstehenden Klänge werden live abgenommen und in der elektronischen Klangküche als Sample-Zutaten für die Klang-Raum Komposition verarbeitet. Die Gäste sitzen in einem Kreis um die beiden Köche und verfolgen von dort die verschiedenen Prozesse der Materialerzeugung – Nutzung und Bearbeitung. Zwischenprodukte dieser Arbeit werden als klangliche und verspeisbare „Amuse-Gueule“ in den Zuschauerkreis gereicht.Eine Nährung der Sinne
Das Kochen wirkt wie der Klang, als etwas Durchdringendes, etwas Berührendes und erreicht unmittelbar den rezipierenden Körper, jede Zelle und durchaus auch die tiefsten Schichten der Psyche. Die Aromen breiten sich dem Klang gleich im Raum aus und verbreiten ihre Informationen an die Sinnesorgane. Beide Medien harmonieren in dem Hang für das Transitorische, dem Wandel sowohl wie im prozesshaften Wechsel der Gestalt.Frank Schulte – Klang und Medienkünstler
Oliver Schneider – Künstler und Koch
Für sie ist Kochen der Ursprung unserer Kultur und zugleich die der bildenden Kunst. Die konsequente Weiterentwicklung künstlerischer Begriffe bildet hierbei die Basis ihres gestalterischen Selbstverständnisses. Kunst ist für sie, seit ihrer Entstehung, ein Werkzeug, um die Welt zu verändern. In diesem Projekt entwickeln sie eine archaische Grundkonzeption als eine Art sinnenfreudige und subtile Opposition zum kurzsichtigen Zeitgeist.
Das Festival 638 Kilo Tanz 2016 wird gefördert von der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturbüro der Stadt Essen, der Alfred Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung, der Kulturstiftung der Stadt Essen und der Sparkasse Essen.
Mit freundlicher Unterstützung von Grugabad | Sport- und Bäderbetriebe der Stadt Essen, Schauspiel Essen| Casa, Maschinenhaus Essen, PACT Zollverein, Hagen Rether, Coolibri, A. Sutter Fair Business GmbH, infobox GmbH, Werbeagentur Brosius Design, EVAG, Stadtmobil, Restaurant Seitenblick, Cafe Livres, Bio-Catering Grünschnabel.Bildnachweis: Ana Motjér