Im vergangenen Jahr haben die Bigbandanas anlässlich des
100jährigen Bestehens der Essener Alten Synagoge ein Programm
aus Stücken jüdischer Jazzmusiker erarbeitet. Aufgrund des großen
Zuspruches werden die Bigbandanas das Konzert
„The Lion and the Wolff“ mit neuen Akzenten wiederholen.
Alfred Loew und Frank Wolff, zwei schöneberger Berliner, geboren in 1908
und 1907 wurden mit den mehr und mehr verbreiteten Medien Radio und
Schallplatte zu frühen Jazz fans; sie besuchten auch die Konzerte einer
Vielzahl von neu entstandenen amerikanischen Orchestern – Bigbands,
die in den „goldenen, swingenden“ zwanziger Jahren nach Berlin kamen.
Alfred Loew, begünstigt durch seine Arbeit bei einer Import-Export-
Firma war mit 19 Jahren zum 1. Mal in New York und brachte wie bei
weiteren Reisen neueste Jazz Schallplatten mit. Die Beiden flohen 1937
vor der sich verschlimmernden Ver folgung nach Amerika,
wo sie als Alfred Lion und Francis Wolff das Jazz Label „Blue Note“ gründeten
und damit eines der wichtigsten Kapitel der Jazzgeschichte schrieben.
Lee Morgan, stilbildender Trompeter der sog. Hardbop Ära und Freund
von Lion und Wolff schrieb den Beiden das Stück: The Lion And The Wolff
Wie Alfred Loew und Frank Wolff emigrierten zu Beginn des letzten Jahrhunderts
eine große Anzahl europäischer Juden nach Amerika, nach New York.
Wie in vielen Lebensbereichen spielten die New Yorker Juden auch
bei der Entwicklung von Jazz und Unterhaltungsmusik eine wegweisende
und stilbildende Rolle. Sie hauchten dabei dem Leben in der neuen Welt
besonderen Charme, Freude, Frohsinn und Kraft ein.
Die Bigbandanas wollen auf ihre Bedeutung aufmerksam machen:
Ihre Geschichten erzählen. Ihre Stücke spielen.