Hope Hunt

Eine Jagd nach Hoffnung von Oona Doherty

Ein röhrendes Auto steht wartend vor der Halle – die Frontscheinwerfer sind eingeschaltet. Laute Musik dröhnt aus dem metallenen Panzer. Ein Mann schält sich aus den metallischen Klängen, seine Geschichte soll erzählt werden – die Geschichten vieler Männer. »Hope Hunt« bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Comedy und existenzieller Tragödie, zwischen Physical Theatre, sozialem Aufschrei und Tanz.

Die Performerin Oona Doherty konfrontiert ihr Publikum in verschieben Rollen mit Entwürfen von Männlichkeit, Moral und Sehnsucht. Sie produziert und zerstört extreme Stereotypen des kulturellen und sozialen Klassendenkens und entblättert dabei die Masken der Männlichkeit als Ausdruck einer persönlichen Verteidigung gegen sich selbst und die Welt. Die Folgen der Langeweile für die eigene Psyche werden dabei radikal offengelegt.

»Hope Hunt« ist ein Versuch, die Stereotypen eines sozial benachteiligten Mannes aufzulösen und ihn in Caravaggio-Manier in einen gleißend weißen Schwebezustand gleiten zu lassen, in dem all die Asis, Prolls, Zuhälter, Atzen und Idioten sich als wahrhaftige Paradiesvögel entpuppen.

Egal, woher Du kommst, in welcher Schicht Du aufwächst – unter den Masken des eigenen Egos und der kulturellen Sozialisation liegt immer das unbedingte Bedürfnis nach Liebe und Verständnis.

Das 5. FULL SPIN Internationale Physical Theatre Festival Essen
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Bilnachweis: Graham