„Wann hat man in diesen Zeiten der Popjazz-Elfen zuletzt eine Sängerin so wild scatten hören, mit einem ganz eigenen, sich manchmal fast einer eigenen Kunstsprache nähernden Ausdruck? Wann gab es zuletzt ein Gesangsalbum einer Jungen, die sich ganz dem Jazz verschrieben hat und sich jede Freiheit der Phrasierung nimmt, ob bei der Interpretation von Standards oder bei ganz persönlichen eigenen Songs?“, fragt Oliver Hochkeppel in den Linernotes zu Johanna Schneiders Debütalbum „Pridetime“, das der erfolgreichen Jazz thing Next Generation-Reihe einen „neuen, besonders hell schimmernden Edelstein hinzufügt.“ (DMP) Beim PENG Festival präsentiert sie die CD mit ihrer seit 2008 bestehenden Münchner Band und dem amerikanischen Special Guest Rick Margitza. Im gemeinsamen Programm mit dem Tenorsaxofonisten, den Miles Davis 1988 für sein Album „Amandla“ und die anschließende Europatournee engagiert hatte, sind nicht nur Stücke und Standard-Bearbeitungen der Sängerin zu hören, sondern auch das ein oder andere Original aus Margitzas Feder. Darin verschmelzen die menschliche Stimme und die des Saxofons zu einer einzigen instrumentalen Klangkreatur im Stile Pat Methenys oder Kenny Wheelers. Deutlich hörbar ist auch der musikalische Einfluss von Maria Schneider, in deren Big Band Margitza viele Jahre spielte. Ein Stargast ist in dieser Band jedoch reiner Luxus, denn auch die Rhythmusgruppe an sich besteht nicht aus Unbekannten. Andi Kurz ist z.B. auch Bassist im „Echo Jazz“-gekrönten Tim Allhoff Trio, Tizian Jost und Silvio Morger wiederum spielten bereits mit Legenden wie Mark Murphy und Dee Dee Bridgewater und in der SZ las man über Schneiders Mitmusiker kürzlich, dass sie „zu den Besten gehören, die man in Deutschland für swingenden Jazz bekommen könne.“ DER SPIEGEL beschreibt die Debütantin selbst wie folgt: „Selbst Sängerinnen mit Jazzausbildung bevorzugen fast immer Poppiges, wenn sie ihr Debütalbum wagen. Schneider aber phrasiert bluesig, scattet und lässt ihren Musikern Platz für Instrumentalsoli. Das Repertoire der 28-Jährigen umfasst Jazzsongs und eigene Kompositionen mit englischen und deutschen Texten. Chapeau!“
Festival-Website
www.peng-festival.de