…Wovon sollte es handeln, mein Stück?
Natürlich von den Dingen, die mir vertraut waren, die ich liebte.
Es würde ein Stück über junge Menschen sein. Was denn sonst?
Ein Stück über die Träume und Erinnerungen…
Die Unruhe einer Generation:
Suchen, unstillbare Sehnsucht des Herzens…
Etwas liegt hinter uns, der Kampf gegen einen Tyrannen.
Ich habe im Laufe dieses Kampfes mein Deutschtum aufgegeben.
All dies ist nun Vergangenheit.
Mein Gedanke ist auf die Zukunft gerichtet,
auf Ihre sowohl wie auf meine.
Denn es ist die Gleiche…Ein Mann alleine auf der Bühne. Keine Gestalten sind mehr da. Es ist eine ernste Stunde. Die Stunde der Konfession. Wie konnte es zum Dritten Reich kommen, während die ganze demokratische Welt zuschaut? Es gibt keine Antwort. Auch nicht im Wendepunkt. Aber es gibt die Erinnerung, echte Erinnerungen. Die subjektive Geschichte aufkommender faschistischer Strukturen, die zu lange geduldet und gebilligt wurden. Die Geschichte eines Individuums, das Zeit seines Lebens keinen Anschluss an irgendeine Gesellschaft gefunden hat. Die Heimat wurde fremd, die Fremdheit zur Aufgabe.
Klaus Mann, ältester Sohn Thomas Manns, war einer der wichtigsten Repräsentanten deutscher Exilliteratur, geriet nach Ende des Krieges fast vollkommen in Vergessenheit und hat erst in den 70er Jahren post mortem seinen Platz in der Literaturgeschichte gefunden.
In seinem autobiographischen Werk „Der Wendepunkt“, welches er 1942 zunächst auf englisch verfasste und in seiner deutschen Ausgabe 1949 kurz vor seinem Selbstmord beendete, schildert er sein Leben als Intellektueller zwischen zwei Weltkriegen. Wir möchten der Geschichte dieses Individuums, das so große Angst davor hatte, umsonst gelebt zu haben, den Raum auf einer Bühne geben. Denn jedes Zeugnis zählt“ auch und vielleicht sogar gerade heute.
Gefördert durch das Kulturbüro Essen, Kulturbüro Duisburg, Bezirksregierung Düsseldorf und das Kultursekretariat NRW