Teodor Currentzis hat in der russischen Stadt Perm, im Ural, sein eigenes Musiklaboratorium: das Orchester MusicAeterna. Der griechisch-russische Dirigent, der international als visionärer Vertreter einer neuen Künstlergeneration gefeiert wird, will nicht nur das traditionelle Repertoire radikal neu interpretieren, sondern auch grundlegend die Arbeitsweise eines Symphonieorchesters zur Diskussion stellen. Musiker sollen laut Currentzis die ursprüngliche Motivation zurückfinden, die sie einst dazu gebracht hat, ihr Leben der Musik zu widmen. „Ich will eine neue Art Orchester ins Leben rufen, eine Art musikalisches Kloster oder musikalische Kommune“, sagt der Dirigent, der jeden Tag der Woche rund um die Uhr mit seinem Orchester arbeitet. In Perm lesen sie zusammen Poesie, diskutieren über Theater, trinken Wein und improvisieren – manchmal machen sie Kammermusik bis vier Uhr morgens. Bei der Ruhrtriennale spielen Musiker des Orchesters ein Kammermusikprogramm.